Camp steht für eine ästhetische Haltung, die Übertreibung, Ironie und Theatralik feiert. Es betont das Künstliche, Exzentrische und oft auch das Lächerliche, um gesellschaftliche Normen zu hinterfragen. Camp ist ein Werkzeug der Subversion, das mit Geschlechterrollen und kulturellen Erwartungen spielt, oft mit einem humorvollen oder provokativen Unterton.
Camp war besonders in der queeren Szene des 20. Jahrhunderts verbreitet, von Drag-Performer*innen bis hin zu Künstlerinnen und Aktivistinnen. In Australien diente der Begriff „camp“ sogar als frühe Bezeichnung für queere Menschen, bevor sich der Begriff „gay“ durchsetzte. Die Organisation CAMP (Campaign Against Moral Persecution) war eine der ersten queeren Aktivist*innengruppen in Australien.
Camp gewann in den 1960ern und 70ern an Bedeutung, wurde jedoch ab den 1970ern teilweise als problematisch oder stereotypisch wahrgenommen, da es oft mit einer klischeehaften Darstellung von Queerness assoziiert wurde. Ab dieser Zeit beeinflusste die amerikanische Gay-Kultur die britische Szene, wodurch sich der Camp-Stil veränderte
Camp ist ein globales Phänomen, das in UK, Australien, den USA und darüber hinaus unterschiedliche Bedeutungen hatte. In Australien war es ein Identitätsbegriff innerhalb der queeren Community, während es in Großbritannien und den USA oft als ästhetischer Ausdruck in der Popkultur, im Theater und in der Drag-Szene verwendet wurde.