Girlande

·Griechenland · 500 v. Chr. · Objekte · WLW ·

Wofür steht es?

Die Girlande diente in der Antike nicht nur als Schmuck, sondern hatte eine symbolische Bedeutung, insbesondere im Kontext von Liebesbekundungen und Verbindungen. Der Austausch von Girlanden konnte als ein Zeichen von intimer Zuneigung oder sogar als eine Art Eheversprechen interpretiert werden. In der antiken Ikonografie war das Anfassen des Kinns (sogenannter „Chin Chuck“) ein weiterer Ausdruck von Begehren und Nähe, der sowohl bei hetero- als auch gleichgeschlechtlichen Darstellungen zu finden ist.

Symbol

Wer nutze es?

Ein bedeutendes Beispiel für weibliche Homoerotik findet sich in den Oden des griechischen Dichters Alkman (7. Jahrhundert v. Chr.). Diese Gedichte, die von Chören junger unverheirateter Frauen in Sparta vorgetragen wurden, feiern die Schönheit und den erotischen Reiz anderer Frauen. Alkman beschreibt in seinen Texten nicht nur die körperliche Anziehung, sondern auch emotionale Bindungen zwischen den Mädchen.

Girlande

Wann war das?

Die Gedichte von Alkman stammen aus dem 7. Jahrhundert v. Chr., einer Zeit, in der homoerotische Beziehungen, besonders zwischen Männern, aber auch zwischen Frauen, kulturell anerkannt oder zumindest nicht tabuisiert waren. Ein weiteres bedeutendes Artefakt ist eine Tellerdarstellung von Thera (ca. 500 v. Chr.), auf der zwei Frauen abgebildet sind, die sich Girlanden überreichen

Und wo passierte es?

Die kulturellen Zeugnisse stammen aus dem antiken Griechenland, insbesondere aus Sparta und von der Insel Thera (heute Santorini). Sparta war bekannt für seine besonderen gesellschaftlichen Strukturen, in denen gleichgeschlechtliche Bindungen, besonders unter Frauen, nicht unüblich waren. Die Tellerdarstellung von Thera verdeutlicht, dass solche Symboliken auch in anderen Regionen Griechenlands verbreitet waren. Der Austausch von Girlanden in Kombination mit dem Kinn-Greifen deutet darauf hin, dass gleichgeschlechtliche Beziehungen nicht nur existierten, sondern auch visuell festgehalten und in öffentlichen Zeremonien symbolisch ausgedrückt wurden. Dies widerspricht der oft einseitigen Vorstellung, queere Geschichte sei unsichtbar oder nur heimlich gewesen.

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