Der Begriff „175er“ wurde im deutschsprachigen Raum als abwertende Beleidigung für schwule Männer verwendet. Er bezieht sich auf §175 des deutschen Strafgesetzbuches, der von 1871 bis 1994 sexuelle Handlungen zwischen Männern kriminalisierte. Der Zusatz „Strichjunge“ in Beleidigungen verweist oft auf männliche Sexarbeit, verstärkt durch die Stigmatisierung des Paragrafen. Die Zahl 13 diente in queeren Codes als subtile Anspielung, da Quersumme aus 175 13 ergab. In bestimmten Bars oder Lokalen wurde die 13 versteckt queere Treffpunkte angedeutet.
Der Begriff „175er“ wurde überwiegend von Außenstehenden als Schimpfwort genutzt, während queere Communities ihn vereinzelt ironisch oder subversiv umdeuteten. Die 13 hingegen diente als diskretes Erkennungszeichen innerhalb der queeren Szene, besonders in Zeiten der Verfolgung. In Bars, Clubs oder geheimen Treffpunkten konnte die Zahl als stiller Hinweis auf ein queeres Publikum fungieren.
Der §175 war von 1871 bis 1994 in Kraft, mit besonders repressiven Phasen während des Nationalsozialismus und in der Nachkriegszeit der BRD. Die Verwendung des Begriffs „175er“ als Beleidigung war vor allem im 20. Jahrhundert verbreitet. Die 13 wurde im 20. Jahrhundert als queerer Code verwendet, besonders in den 1920er Jahren während der Weimarer Republik und in der Nachkriegszeit, als queere Treffpunkte oft versteckt bleiben mussten.
Der Begriff „175er“ hatte seinen Ursprung in Deutschland und war dort weit verbreitet, insbesondere im alltäglichen Sprachgebrauch, in Polizeiakten und rechtlichen Kontexten.Die 13 tauchte als Code in queeren Bars, Clubs und Treffpunkten auf, oft in Städten wie Berlin, wo die Subkultur trotz Verfolgung lebendig blieb. Sie konnte sich in der Namensgebung von Lokalen, Hausnummern oder diskreten Symbolen an Eingängen verstecken.