Eine „Beard“ (englisch für „Bart“) bezeichnet eine Frau, die als Alibi-Partnerin eines schwulen Mannes dient, um seine wahre sexuelle Orientierung zu verbergen. Der Begriff spielt darauf an, dass sie eine Tarnung darstellt, ähnlich wie ein Bart das Gesicht verändert.
Vor allem schwule Männer, die in konservativen oder homophoben Gesellschaften lebten, nutzten eine „Beard“, um nach außen hin heterosexuell zu erscheinen. Die Frauen in diesen Arrangements waren oft enge Freundinnen oder selbst Teil der queeren Community, z. B. lesbische Frauen, die ebenfalls Schutz benötigten.
Der Begriff wurde spätestens im 20. Jahrhundert populär, insbesondere ab den 1950er Jahren, als Hollywood-Stars und öffentliche Persönlichkeiten gezwungen waren, heteronormative Beziehungen vorzutäuschen. Solche Arrangements existierten aber schon früher, z. B. in der viktorianischen Zeit oder während der McCarthy-Ära.
Besonders verbreitet in den USA und Großbritannien, aber auch in anderen Gesellschaften, in denen Homosexualität kriminalisiert oder gesellschaftlich geächtet war. In der Unterhaltungsindustrie und Politik war dieses Phänomen besonders häufig.