Rosa Listen

· DE · 20 Jhd · Queer · Farbe ·

Wofür steht es?

Rosa Listen waren von staatlichen Behörden geführte Register, in denen Homosexuelle – oder solche, die verdächtigt wurden, homosexuell zu sein – erfasst wurden. Der Name "Rosa Liste" könnte sich auf das Rosa Dreieck beziehen, das während der NS-Zeit als Stigma für schwule Männer in Konzentrationslagern verwendet wurde. Diese Listen dienten der Überwachung und gezielten Verfolgung queerer Menschen und gelten heute als Symbol für staatlich organisierte Diskriminierung. Gefängnisse wurden oft als "Brutstätten des Lasters" beschrieben, wo sich teilweise eigene Subkulturen entwickelten.

Symbol

Wer nutze es?

Betroffen waren vor allem Männer*, die nach §175 als homosexuell kriminalisiert wurden. Frauen tauchten seltener auf den Listen auf, insbesondere weil lesbische Beziehungen weniger öffentlich sichtbar waren. Dennoch existierten auch lesbische Subkulturen, beispielsweise in Gefängnissen, wo Frauen mit "engen Freundinnen" intime Bindungen eingingen.

Rosa Listen

Wann war das?

Die Praxis der Rosa Listen hatte ihren Ursprung in der NS-Zeit, als Homosexuelle durch den rosa Winkel gekennzeichnet wurden. Nach dem Krieg setzten viele Staaten, darunter die Bundesrepublik Deutschland, die Überwachung Homosexueller fort. Besonders unter §175 StGB, der Homosexualität kriminalisierte, wurden Rosa Listen genutzt, um queere Personen zu verfolgen und zu bestrafen. Diese Praxis hielt in Westdeutschland bis in die 1970er Jahre an. In autoritären Regimen wie in Russland oder der Sowjetunion wurden ähnliche Überwachungsinstrumente über Jahrzehnte eingesetzt, oft in Verbindung mit Gefängnissystemen und sozialer Kontrolle.

Und wo passierte es?

Die Rosa Listen wurden in vielen Ländern geführt, insbesondere in Europa während und nach der NS-Zeit, sowie in anderen Staaten mit homophoben Strafgesetzen. Auch in Russland fanden ähnliche Praktiken statt, wie etwa in der Symbolik von russischen Gefängnistattoos. Dort diente die Kennzeichnung durch Tattoos nicht nur zur Identifikation innerhalb des Gefängnissystems, sondern auch als Mittel, um Machtverhältnisse oder sexuelle Orientierung anzuzeigen. In Deutschland wurden Rosa Listen als Teil staatlicher Überwachungsmaßnahmen genutzt und trugen zur systematischen Diskriminierung bei.

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