Skorpion

· DE· 20. Jhd· WLW· Texte und Schriften· 

Wofür steht es?

Der Skorpion wurde durch den Roman "Der Skorpion" von Anna Elisabeth Weirauch zu einem zentralen Symbol für Frauen, die Frauen lieben. In der Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs und der kulturellen Offenheit wurde der Skorpionein subtiles Erkennungszeichen innerhalb der frauenliebenden* Szene. Das Symbol des Skorpions stand für Leidenschaft, Individualität und Widerstandsfähigkeit, aber auch für die Gefahren, die mit dieser Liebe verbunden waren. Mit "Skorpiongeborene" beschrieben sich queere Frauen, und schauten welche Reaktion die Person gegenüüber lieferte. Im Stil verkörperte der Skorpion einen subkulturellen Code: ähnlich wie andere queere Symbole dieser Zeit erlaubte er es Frauen, ihre Identität auf eine Weise zu zeigen, die für Außenstehende oft nicht zu entziffern war.

Symbol

Wer nutze es?

Das Symbol des Skorpions richtete sich an Frauen, die sich romantisch oder sexuell zu anderen Frauen hingezogen fühlten, und diente als verstecktes Zeichen der Zugehörigkeit. Anna Elisabeth Weirauch selbst trug als Autorin dazu bei, dass das Symbol in der Subkultur eine Bedeutung erhielt. Die Leserinnen des Romans fanden darin einen Spiegel ihrer eigenen Erfahrungen und ein Gefühl der Solidarität. Da der Roman selbst verwendete die Sprache des Symbols, um auf gleichgeschlechtliche Liebe aufmerksam zu machen, ohne diese direkt zu benennen – ein wichtiger Schritt in einer Zeit, in der queere Identitäten meist verschwiegen oder stigmatisiert wurden. Der Skorpion verband sie durch eine gemeinsame symbolische Sprache, die in der Literatur wurzelte.

Skorpion

Wann war das?

Berlin galt als der Place to be in den 1920er Jahre, mit zahlreichen Bars, Clubs und Treffpunkten. Auch die Travestie Kunst, heute Drag, hatte ihre Blütezeit. Der Skorpion wurde in der Weimarer Zeit (1919–1932) zum Symbol für Frauen, die Frauen lieben, geprägt durch Anna Elisabeth Weirauchs Roman. Diese Epoche war geprägt von einer kulturellen Liberalisierung, besonders in urbanen Zentren wie Berlin, wo queere Subkulturen aufblühten. Während Frauen neue Räume und Ausdrucksmöglichkeiten fanden, blieb Homosexualität gesellschaftlich stigmatisiert, insbesondere durch den Paragraf §175. Symbole wie der Skorpion dienten deshalb als versteckte Zeichen der Zugehörigkeit in einer Zeit, die gleichzeitig von Freiheit und Repression geprägt war.

Und wo passierte es?

Das Symbol des Skorpions war vor allem in Deutschland präsent, wo der Roman und seine Symbolik auf eine wachsende queere Szene trafen. Besonders in urbanen Zentren wie Berlin, das in der Weimarer Republik ein Zentrum queerer Kultur war, konnte der Skorpion als ein geheimes Erkennungszeichen genutzt werden. Die Wahrnehmung war stark vom Kontext abhängig: Innerhalb der WLW-Community wurde der Skorpion als Ausdruck von Identität und Stolz verstanden. In der breiteren Gesellschaft blieb er jedoch meist unsichtbar, da nur Eingeweihte die Verbindung zwischen dem Symbol und dem Roman erkannten

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